Drensteinfurt – Kreisliga B3 Münster: SV Drensteinfurt II – DJK GW Albersloh: 2:2. Emotionen, Elfmeter und späte Tore: Das Duell zwischen der zweiten Mannschaft des SVD und den Grün-Weißen aus Albersloh hatte einiges zu bieten – nur keinen Sieger.
Der Außenseiter führte zwei Mal, dank Doppel-Torschütze Steven Giesbrecht nahm der Spitzenreiter nach einer turbulenten Schlussphase aber noch einen Punkt mit.
Bei der Bewertung der Partie gingen die Meinungen auseinander. Drensteinfurts Trainer Till Wöstmann sprach von einem „typischen Derby“ und der läuferisch und kämpferisch „besten Saisonleistung“. Vor dem Anpfiff wäre er mit einem Remis zufrieden gewesen, nach dem späten Ausgleich ärgerte er sich: „Es ist bitter, dass sich die Mannschaft nicht komplett belohnt hat.“
Alberslohs Coach war nach dem ersten Unentschieden der Saison mächtig angefressen. Und das hatte zwei Gründe. „Wir haben uns selbst geschlagen, den Kampf nicht angenommen und müssen mit dem Punkt zufrieden sein“, sagte Omid Asadollahi. Kritik übte er an der Zweikampfführung der Gastgeber: „Das hatte mit Fußball nichts zu tun. Das war Körperverletzung, immer so auf die Knochen zu gehen.“
Die erste Halbzeit war ausgeglichen verlaufen. Die ersten Chancen gehörten dem SVD. Lars Hülsmann hatte in der 17. Minute, nachdem Dominik Kunz mit der Hacke vorgelegt hatte, freie Schussbahn, die Gäste konnten klären. Nach einer Ecke köpfte Jonas Rüsken aufs Tor, Albersloh rettete auf der Linie (37.). Im direkten Gegenzug hatte Jannick Horstmann das 0:1 auf dem Fuß. Bernd Grenzer legte zurück, doch der GWA-Torjäger schoss links vorbei (38.). Kurz vor der Pause scheiterte Horstmann an Stewwerts Keeper Daniel Rama Rubio (45.).
Auch die erste Möglichkeit nach dem Seitenwechsel gehörte ihm. Diesmal ging Horstmanns Versuch rechts am Kasten vorbei (59.). Eine Minute später legte Alberslohs Schlussmann Abdulah Alahmad Alrawi den eingewechselten Björn Philipper. Stephan Dininghoff verwandelte den Strafstoß souverän zur 1:0-Führung (60.). Asadollahi reagierte, brachte Lucas Neufert für Janis Kröger. Neufert hatte gleich mehrere Chancen zum Ausgleich. Seine sehenswerte Direktabnahme ging vorbei (65.), sein Kopfball an den Pfosten (66.) und ein weiterer Schuss übers Tor (69.). Der Tabellenführer, der das Hinspiel 7:0 gewonnen hatte, hatte nun mehr vom Spiel und verdiente sich das 1:1. Horstmann wurde gefoult, Giesbrecht nutzte den Elfmeter (78.). Drei Minuten später hatte GWA Dusel. Alahmad Alrawi brachte Philipper erneut zu Fall. Eigentlich ein klarer Strafstoß und die Gelb-Rote Karte für Alberslohs Schlussmann. Doch der Schiedsrichter, der eine klare Linie vermissen ließ, bewertete die Situation falsch und pfiff nicht.
In der 90. Minute stand Alahmad Alrawi wieder im Mittelpunkt. Er vertändelte den Ball, Maurice Mathiak bedankte sich und traf zum 2:1 ins leere Tor. An der Eckfahne feierten die Drensteinfurter die erneute Führung zusammen mit der ersten Mannschaft, die sich für ihre Partie aufwärmte, überschwänglich. Doch zu früh gefreut: In der vierten Minute der Nachspielzeit, bei der letzten Aktion des Spiels, drückte Giesbrecht den Ball zum 2:2-Endstand über die Linie.
Zufrieden war nach dem Derby niemand. Die SVD-Reserve verlor trotz toller Leistung einen Platz und ist nun Tabellenzehnter, die Albersloher liegen zwar zwei Punkte vor GW Amelsbüren, die Münsteraner tragen ihre Begegnung vom 18. Spieltag beim VfL Wolbeck II aber erst am 9. März aus.
SVD II: Rama Rubio, N. Weichenhain, Rüsken, Ostendorf, Dieninghoff, T. Weichenhain, Mathiak, Hülsmann, Reiske, Kunz, T. Wiebusch (eingewechselt: Philipper, Wieschmann, Busch)
GWA: Alahmad Alrawi, Dulisch, Hövelmann, Thale, Kröger, Kirchhoff, Grenzer, Diallo, J. Horstmann, Bonse, Giesbrecht (eingewechselt: P. Horstmann, Neufert, Adolph)