Der A-Jugendliche Dario Popil (l.) gab in Bockum-Hövel sein Debüt für die erste Mannschaft des SV Drensteinfurt.© Sudermann
Bezirksliga 7: SG Bockum-Hövel – SV Drensteinfurt: 1:1. Es hätte ein perfektes Comeback werden können. Dominik Heinsch hatte es jedenfalls selbst in der Hand – besser gesagt: auf dem Fuß.
In der 90. Minute trat der 28-Jährige, der nach einem Mittelfußbruch fast ein halbes Jahr kein Spiel absolvierte, beim Stand von 1:1 zum Elfmeter an – und verschoss. Statt drei Zählern gab es für die Fußballer des SVD in Hamm nur einen.
„Man muss fair bleiben“, gab Ivo Kolobaric nach dem letzten Auswärtsspiel der Saison zur Protokoll, „und ehrlich sagen: Wir hatten drei Punkte nicht verdient.“ Drensteinfurts Trainer hatte ein „ziemlich schlechtes Spiel von beiden Seiten“ gesehen. „Das war Schlaffußball – ziemlich langweilig.“ Das Remis half nur den Gästen: Der SVD kletterte am TSC Hamm, der spielfrei hatte und nun punktgleich ist, vorbei auf Platz drei, die Bockum-Höveler fielen von neunten auf den zehnten Rang ab.
„Viele Fehler und wenige Chancen“
In der ersten Halbzeit lieferten sich die Teams im Adolf-Brühl-Stadion laut Kolobaric ein Duell „mit vielen Fehlern und wenigen Chancen“. Die einzige gute Möglichkeit der Stewwerter, die ohne Yannick Niehues (fünfte Gelbe Karte) und Dennis Popil (Gelb-Rot) auskommen mussten, hatte Whitson Fereira dos Santos. Der Brasilianer agierte eine Halbzeit als Sechser. Die Gastgeber hätten meist mit langen Bällen agiert, sagte der SVD-Coach. Wie im Heimspiel gegen die Hammer SpVg II eine Woche zuvor kassierte Drensteinfurt nach einer Ecke per Kopf den Rückstand. Nils Grothe ließ sich feiern (54.). „Danach haben wir ein bisschen mehr Druck gemacht“, berichtete Kolobaric. Das wurde direkt belohnt: Oliver Logermann, der spielende Co-Trainer des SVD und künftige Coach, glich mit einem Schuss aus 18 Metern in den Knick aus (62.) – das 13. Saisontor des 32-Jährigen.
Die spannendsten Minuten der Partie seien die letzten gewesen, so Kolobaric. In der 85. Minute lief Fereira dos Santos allein aufs Tor der SG zu, schoss aber vorbei. Nach dem vergebenen Strafstoß – ein Akteur der Bockum-Höveler soll den Ball mit der Hand berührt haben – stand erneut Heinsch im Mittelpunkt – und im Abseits. So bewertete zumindest Schiedsrichter Ali Akgül die Situation, als der eingewechselte Drensteinfurter in der Nachspielzeit das vermeintliche 1:2 erzielt hatte. Kolobaric war „skeptisch“.
Auch wenn der SVD erstmals nicht mit einem Sieg von einem Bezirksliga-Spiel in Bockum-Hövel zurückkehrte, war der Trainer zufrieden. Immerhin kassierte seine Elf in den vergangenen zwölf Partien nur eine Niederlage. A-Junior Dario Popil, Bruder des gesperrten Dennis Popil, gab sein Debüt in der ersten Mannschaft. „Für ihn war es schwierig“, sagte Kolobaric.
Im Fernduell mit dem Türkischen SC Hamm um Platz drei haben die Drensteinfurter am letzten Spieltag die schwierigere Aufgabe. Sie empfangen am Sonntag – eventuell schon am Mittwochabend – den Tabellensechsten TuS Freckenhorst. Der TSC tritt beim Schlusslicht an, dem VfL Sassenberg, der nach drei Jahren zurück in die Kreisliga muss.
SVD: Kemper, Taymaz, Niemeyer, Da. Popil (56. Möllers), van Elten, S. Wiebusch (85. Heinsch), Fereira dos Santos, Fröchte, Wichmann (89. Diepenbrock), J. Wiebusch, Logermann
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