Drensteinfurt – Bezirksliga 7: BW Dedinghausen – SV Drensteinfurt: 1:2. Als der Joker stach, fiel der ganze Ballast ab. „Die Jungs haben sich so gefreut“, sagte Ivo Kolobaric nach dem Befreiungsschlag der SVD-Fußballer im Auswärtsspiel beim Aufsteiger im Ortsteil der Stadt Lippstadt.
In der letzten Minute der regulären Spielzeit hatte Robin Wichmann den entscheidenden Treffer erzielt. Nach drei Niederlagen zum Saisonstart gelang der erste Sieg. „Unglaublich. Das war nichts für schwache Nerven“, gab Coach Kolobaric zu. Er sprach der jungen Mannschaft – neun Drensteinfurter kamen zum Einsatz – ein „großes Kompliment“ aus. Sie habe bis zur letzten Sekunde an den Sieg geglaubt. „Das war nicht einfach. Sie haben es wirklich gut gemacht.“ Zur Belohnung verließ der SVD den letzten Tabellenplatz, zog am Gegner vorbei und ist nun Drittletzter.
Die Stewwerter traten ohne Michel Eising, Oliver Logermann sowie Sven und Jan Wiebusch im nur 1830 Einwohner zählenden Dedinghausen an. René Burmeister und Dominik Boro unterstützten die zweite Mannschaft beim 3:2-Erfolg gegen die SG Selm II. Obwohl die Partie laut Kolobaric auf einem „Acker“ ausgetragen wurde, der „schlimmer als unsere Grasche“ sei, habe seine Elf guten Fußball gespielt. Allein in der ersten Halbzeit hätten die Drensteinfurter „vier, fünf Hundertprozentige“ ausgelassen. Ercan Taymaz vergab zwei gute Möglichkeiten, und auch Dennis Popil, Sven Grönewäller sowie Nico Weichenhain verpassten die Führung. Weichenhain stand nach seiner Verletzung erstmals seit Langem wieder in der Startelf. Pech hatte Yannick Niehues bei einem Schuss an die Latte. Es kam, wie es kommen musste: Ein langer Ball, ein zweifelhafter Handelfmeter (Kolobaric: Das Handspiel hat nur der Schiedsrichter gesehen“) und das 1:0 für die Gastgeber (40.). „So ein bescheuertes Gegentor“, ärgerte sich der SVD-Trainer. Nur drei Minuten später folgte dem Frust Freude. Dominik Heinsch war nach einer Ecke von Grönewäller per Kopf erfolgreich. „Wir haben positiv reagiert“, sagte Kolobaric.
Im zweiten Durchgang sah er ein „Spiel auf ein Tor“ – und in der 85. Minute eine „richtig geile Aktion“. Nach mehreren Doppelpässen tauchte Taymaz vorm Schlussmann auf und umspielte ihn, doch sein Abschluss war zu locker, sodass ein Dedinghausener den Ball von der Linie grätschte. Ganz spät belohnte sich der SVD doch noch für seinen Aufwand. Dennis Popil traf den Innenpfosten, der eingewechselte und angeschlagene Wichmann drückte den Ball über die Linie (90.) – und sorgte mit dem 1:2 für kollektives Aufatmen bei den Gästen. In der Nachspielzeit hätten Taymaz, Popil, Niehues und der ebenfalls eingewechselte Alexander Pankok erhöhen können, doch auch so reichte es zum ersten Dreier.
Bevor es am Sonntag (15 Uhr) in der Meisterschaft mit dem Heimspiel gegen den Aufsteiger SC Roland Beckum II (am Sonntag 3:1 gegen den TuS Freckenhorst) weitergeht, tritt der SVD am Mittwoch (19.30 Uhr) im Kreispokal an. Gegner in der 2. Runde ist auswärts B-Kreisligist SC BG Gimbte.
SVD: Kemper, Niemeyer, Heinsch, Fröchte, Schouwstra, van Elten, Niehues, Grönewäller (90.+1 Pankok), Popil, N. Weichenhain (75. Wichmann), Taymaz