Fußball – Junge, was ein Schüsschen: Niemeyer sorgt für Sieg gegen Lohauserholz

Siegtorschütze des SV Drensteinfurt: Jens-Uwe Niemeyer.© Kleineidam

Bezirksliga 7: SV Drensteinfurt – TuS Germania Lohauserholz: 1:0. Jens-Uwe Niemeyer durfte sich kurzzeitig fühlen wie ein Schützenkönig. Als der 24-Jährige in der 69. Minute das am Ende entscheidende 1:0 für den SV Drensteinfurt erzielt hatte, stimmte eine Gruppe junger, adrett gekleideter Zuschauer, die die Pause beim Junggesellen-Schützenfest zum Fußballgucken im Erlfeld nutzten, „Junge, was ein Schüsschen“ an. Es war ein Schuss ins Glück.

Die Drensteinfurter können feiern – die Junggesellen ebenso wie die Fußballer. Das bewiesen beide beim 1:0-Sieg des SVD zum Auftakt der Bezirksliga-Saison gegen den TuS Germania Lohauserholz.

„Die Jungs haben sich ein paar Bierchen verdient“, sagte ein freudetrunkener Oliver Logermann. Weil ihm neun Spieler fehlten – in erster Linie aufgrund des Schützenfestes –, hatte der neue Trainer des SVD selbst die Fußballschuhe geschnürt. Während die Gastgeber den Sieg nach einer turbulenten Schlussphase in vollen Zügen genossen und viele am Abend beim zweiten Festball in der Innenstadt weiterfeierten, gingen die Spieler aus Lohauserholz erstens ohne Punkt, zweitens bedröppelt und drittens zu zehnt vom Platz. „Wir müssen mit der Niederlage leben“, sagte Trainer Jörg Fiebig. Sein Team habe in der zweiten Halbzeit „die zweiten Bälle nicht gekriegt“.

Im ersten Durchgang war vor rund 120 Zuschauern wenig passiert. Fiebig notierte Chancen von Murat Kaja (5.) und Daniel Riemer (11.). „Wir müssen 2:0 in Führung gehen“, sagte er. Diese Meinung hatte der Gästecoach aber exklusiv. Die beste Möglichkeit der Stewwerter vergab Sinthusen Chelvanathan, der sein Können immer wieder aufblitzen ließ. „Sinthi hat ein überragendes Spiel gemacht“, lobte Logermann den 19 Jahre jungen Neuzugang nach dem Abpfiff. In der 39. Minute parierte Keeper Daniel Rama Rubio, im Gegenzug schoss Niemeyer rechts vorbei.

Vieira Carreira trifft nur den Pfosten

Nach dem Seitenwechsel – beide Teams kamen unverändert aus der Kabine – hatte der SVD zunächst Pech. Andrè Vieira Carreira knallte den Ball im Anschluss an eine Ecke von Dennis Popil aus kurzer Distanz an den linken Pfosten (55.). Eine Viertelstunde später machte es Niemeyer besser und drückte die Kugel aus dem Getümmel über die Linie (69.). Die Führung war mittlerweile verdient. Neben dem Alkoholspiegel stieg nun auch die Stimmung am Platz.

Den Gästen fiel in der Offensive zunächst weiter nicht viel ein. In der spannenden Schlussphase wurde es hitzig. Erst zückte Schiedsrichter Andreas Janasek nach einer Rudelbildung drei Gelbe Karten, wenig später die Rote, weil Lohauserholz‘ Henning Kastilan Tobias Brune grob gefoult hatte (90.+1). In der sechsminütigen Nachspielzeit hatte der TuS trotz Unterzahl gleich drei Großchancen. Bei Riemers Versuch rettete Daniel Ziegner in höchster Not (90.+4). „Daniel hat sich Bestnoten verdient“, sagte Logermann. Sekunden vor dem Schlusspfiff scheiterten TuS-Kapitän Lukas Hulboj und Frederick Manfrey Hessfeld am starken Keeper Rama Dubio (90.+6).

Drensteinfurter „sind die Geilsten“ 

Nach dem Abpfiff gab es kein Halten mehr. Während die Junggesellen unter den Zuschauern in Richtung der Gäste aus Hamm, die das Spiel nicht verlegen wollten, „Ihr könnt nach Hause fahr‘n“ skandierten, bildeten die Stewwerter Kicker einen großen Kreis, sangen „Wir sind die Geilsten“ und gönnten sich nach einem Trinkspruch erst einmal ein kühles Blondes.

„Dass es am Ende brenzlig wird, kann passieren“, sagte Logermann nach seinem Punktspiel-Debüt als SVD-Trainer und dem dritten Sieg gegen Lohauserholz in Serie. Ihm gefiel vor allem der Auftritt vor der Pause: „Ich fand unsere Überlegenheit in der ersten Halbzeit noch extremer.“ Dass die Drensteinfurter auch ohne Jan und Sven Wiebusch, Ercan Taymaz, Daniel Möllers, Dominik Heinsch, Eric Schouwstra, Nico Weichenhain, Alexander Pankok und Sven Grönewäller gewannen, nahm Logermann erfreut zur Kenntnis. Im großen Kader stecke eben großes Potenzial.

SVD: Rama Rubio, Niemeyer, Ziegner, Brune, van Elten, Chelvanathan (83. Wichmann), Fröchte, Vieira Carreira, Logermann (89. Schrutek), Niehues, De. Popil (75. Hülsmann)

WA-ONLINE und Bildergalerie unter:

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