Drensteinfurt – Zum ersten Mal seit Juni 2015 haben die Fußballer des SV Drensteinfurt in einem Bezirksliga-Heimspiel sechs Tore erzielt. Damals hieß der Gegner SVF Herringen, das Resultat: 6:3. Am Ostermontag war zwar der TuS SG Oestinghausen zu Gast im Erlfeld, das Ergebnis aber das gleiche.
Bezirksliga 7: SV Drensteinfurt – TuS SG Oestinghausen: 6:3.Maximilian Schulze-Geisthövel hatte einen kurzen Arbeitstag, war aber hochgradig effektiv. In der 56. Minute wechselte Trainer Oliver Logermann den Winter-Neuzugang ein, nur zwei Minuten später war Schulze-Geisthövel zur Stelle und brachte den SVD mit 4:3 in Führung. Neun Minuten später legte er das 5:3 nach. Dann musste er verletzt vom Platz – und Drensteinfurt die letzten zehn Minuten zu zehnt zu Ende spielen, weil Logermann schon drei Mal gewechselt hatte. Für seine Verletzung hatte der Doppel-Torschütze, der vier Tage zuvor schon das entscheidende 1:0 beim Sieg in Lohauserholz erzielt hatte, zwei Erklärungen parat. Die erste: „Der Muskel hat zugemacht.“ Die zweite (nicht ganz ernst gemeinte): „Ich bin zu alt für eine englische Woche.“
Coach Logermann, dessen Mannschaft nun schon seit sieben Partien ungeschlagen war, war zufrieden. „Für einen Osterkick sind die Zuschauer auf ihre Kosten gekommen“, sagte er und lobte vor allem Sven Wiebusch: „Er hat auf links ein richtig gutes Spiel gemacht.“ Nach dem torreichsten SVD-Spiel und dem höchsten Sieg in dieser Saison ist Drensteinfurt das beste Rückrundenteam – und Tabellensiebter.
Ex-Coach Kolobaric schaut vorbei
Vor 90 Zuschauern, darunter Ivo Kolobaric, langjähriger Coach des SVD und aktueller Co-Trainer des Landesligisten BSV Roxel, fielen in der ersten Halbzeit gleich sechs Treffer. Beim frühen 0:1 sah Oestinghausens Torjäger Lars Werthschulte, dass Keeper Christopher Kemper etwas zu weit vor seinem Kasten stand, und traf aus 22 Metern (6.). Die Gastgeber erholten sich schnell vom Schock. Ecke Sinthusen Chelvanathan, Kopfball Daniel Ziegner – 1:1 (16.). Sehenwert war das 2:1 durch Jens-Uwe Niemeyer in der 30. Minute. Der 25-Jährige, der erstmals von Beginn an als Kapitän der Stewwerter auflief, weil Leon van Elten weiter fehlte und Dominik Heinsch auf der Bank saß, nahm den Ball gut an und versenkte die Kugel mit seinem schwächeren linken Fuß im rechten unteren Eck. Drei Minuten später legte Chelvanathan quer, Tobias Brune musste den Ball nur noch zum 3:1 über die Linie drücken. „Bis dahin war es sehr überzeugend, wir hatten viele Ballgewinne“, sagte Logermann. „Danach ging nichts mehr, die Spannung war weg.“ Auf dem Kunstrasenplatz im Erlfeld ging es Schlag auf Schlag. Ein Eigentor von Andrè Vieira Carreira nach einem Freistoß des abstiegsgefährdeten Viertletzten aus der Gemeinde Lippetal führte zum Anschlusstreffer (35.). Nachdem ein Distanzschuss des TuS knapp vorbeigegangen war (40.), sah Kemper beim Ausgleich kurz vor der Pause ganz schlecht aus. Einen Freistoß von Patrick Märte aus fast 40 Metern unterschätzte der SVD-Schlussmann. Logermann konnte es nicht fassen: „So überlegen und trotzdem 3:3.“
Schulze-Geisthövel kommt, trifft und verletzt sich
In der Kabine wurde es etwas lauter. Logermann verlangte in erster Linie, die Fehler abzustellen. Die Drensteinfurter hörten auf ihren Trainer und waren nach dem Seitenwechsel klar tonangebend. In der 58. Minute flankte Wiebusch, der kurz zuvor für Tim Weichenhain eingewechselte Schulze-Geisthövel vollendete zur erneuten Führung (58.). Mitte der zweiten Halbzeit fiel das 5:3. Gleicher Vorbereiter, gleicher Torschütze: Einen langen Einwurf Wiebuschs verlängerte Schulze-Geisthövel per Kopf ins lange Eck (67.). Ercan Taymaz erhöhte auf 6:3 (73.) – und setzte damit auch den Schlusspunkt. Denn die letzte Chance der Oestinghausener, die Gründonnerstag gegen Ennigerloh (5:3) den erster Dreier in diesem Jahr gefeiert hatten und seit Mitte Oktober auswärts sieglos sind, machte Kemper zunichte (86.), auf der anderen Seiten scheiterte Yannick Niehues (90.). Danach war das Spiel aus, es gab Applaus – für viele Tore und einen verdienten Erfolg.
Nächster Gegner: Warendorfer SU
Am kommenden Sonntag (15 Uhr) absolviert der SVD das nächste Heimspiel. Zu Gast wird der Tabellensechste TuS Freckenhorst sein.
SVD: Kemper, Fröchte (70. Grönewäller), Ziegner, Vieira Carreira (78. Fengler), T. Weichenhain (56. M. Schulze-Geisthövel), Niehues, Brune, Taymaz, S. Wiebusch, Chelvanathan, Niemeyer