Bezirksliga 7: SV Drensteinfurt – SVE Heessen: 1:4. Ohne Whitson Fereira dos Santos keine Überraschungsmomente. Ohne Oliver Logermann weniger Erfahrung. Und ohne Michel Eising weniger Zweikampfhärte. Die Fußballer des SVD konnten die Ausfälle auf wichtigen Positionen nicht kompensieren und enttäuschten im Heimspiel gegen den Abstiegskandidaten aus Hamm.
„So viele technische Fehler habe ich hier bisher in acht Jahren nicht gesehen. Das muss man erst mal verdauen“, sagte ein perplexer Ivo Kolobaric. Drensteinfurts Trainer sprach nach der ersten Niederlage seit dem 2. September (0:4 gegen Sendenhorst) Klartext: „Die ersten drei Tore der Heessener sind Eigentore von uns. Das ist schlecht fürs Selbstvertrauen.“ Die 1:4-Pleite sei die „Quittung für die Undiszipliniertheiten der letzten Wochen“, meinte Kolobaric und sprach die unnötigen Sperren von Fereira dos Santos und Eising an. Für die Leistung seiner Elf müsse er sich bei den Zuschauern entschuldigen. Der Coach nahm seine junge Mannschaft – Kapitän Dominik Heinsch, der sich zu allem Überfluss verletzte und ausgewechselt werden musste, war mit 27 Jahren der Älteste – aber auch in Schutz: „Die Jungs sind nicht so schlecht, wie sie sich präsentiert haben.“
Fauxpas von Keeper Kemper führt zum 0:1
Kolobaric hatte seine Startelf wieder auf drei Positionen umbauen müssen. Für Eising, Logermann (krank) und Eric Schouwstra (auf der Bank) spielten Nico Weichenhain, Jens-Uwe Niemeyer und René Burmeister, der zuletzt in der zweiten Mannschaft gespielt hatte. Von Beginn an tat sich der SVD vor rund 100 Zuschauern schwer. Nachdem Sven Wiebusch verzogen hatte (2.), kamen die seit neun Partien sieglosen Gäste zu ihrer ersten Chance. Burmeister trat über den Ball, Meik Grela schoss, Stewwerts Keeper Christopher Kemper klärte mit einer Fußabwehr zur Ecke (7.). Auf der anderen Seite setzte Ercan Taymaz einen Flachschuss knapp links naben das Tor (10.). Ein Fauxpas von Kemper führte zum 0:1. Drensteinfurts Schlussmann lief raus, vertändelte an der Strafraumgrenze den Ball, Alessandro Palermo bedankte sich und schob die Kugel zum 0:1 ins leere Tor (16.). Danach waren zündende Ideen auf beiden Seiten Mangelware. Heessens Benedikt-Nico Vogel hatte Glück, dass er nach einem überflüssigen Foul im Mittelfeld an Yannick Niehues nur die Gelbe Karte sah (31.).
Kurz nach dem Wiederbeginn hatte auch der SVD Glück. Palermo traf das Lattenkreuz (48.). Die Gastgeber konnten zwar keinen Druck aufbauen, kamen aber vereinzelt zu Möglichkeiten. Erst passte Markus Fröchte vors Tor und Sven Wiebusch verpasste den Ball knapp (50.), dann ging eine eigentlich missglückte Flanke Fröchtes hauchdünn am langen Pfosten vorbei (57.). Auch beim zweiten Gegentor half die Kolobaric-Elf mit. Jens-Uwe Niemeyer legte Konstantin Rühl im Strafraum, den Elfmeter verwandelte Palermo mühelos (60.). Der 1:2-Anschlusstreffer fiel ebenfalls vom Elfmeterpunkt. Taymaz, der Gefoulte, war der Torschütze (75.). Die Entscheidung fiel in der 84. Minute. Nach einem langen Ball versenkte Marvin Böhme die Kugel im kurzen Eck – ein schönes Tor, aber wieder sah Kemper nicht gut aus. Der kurz zuvor eingewechselte Marvin Sachweh setzte den Schlusspunkt zum 1:4. Er lief durch die komplette Abwehr und machte den höchsten Saisonsieg des SVE perfekt.
Während sich Heessen auf den viertletzten Platz verbesserte, der Verein Trainer Marian Christel am Abend trotzdem entließ, erwischte es den SVD nach neun Spielen ohne Niederlage mal wieder. In der Tabelle ging es runter auf Rang fünf. Weil auch der bisherige Spitzenreiter SW Hultrop patzte (1:4 gegen Soest), liegt Drensteinfurt allerdings nur drei Punkte hinter dem neuen Tabellenführer TuS Wiescherhöfen.
SVD: Kemper, Heinsch (76. Schouwstra), Niemeyer, Fröchte, Burmeister (85. Pankok), van Elten, Niehues, N. Weichenhain, Popil, S. Wiebusch (85. Grönewäller), Taymaz
Quelle – WA – online: Matthias Kleineidam